Trampolin

Man unterscheidet im Trampolinturnen zunächst drei wesentliche Gerätetypen, das Großtrampolin, das Minnitrampolin und das Doppelminnitrampolin. 

In unserem Turngau finden die Gaumeisterschaften ausschließlich in der Disziplin des Großtrampolins statt, während das Minnitrampolin auf Landes- und Deutschen Turnfesten im Wahlwettkampf angeboten wird.

Neben den eigentlichen Wettkampfdisziplinen dient das Trampolin in vielen Turnvereinen auch als Hilfsmittel um Übungsteile z.B. am Boden oder Sprung methodisch zu erarbeiten.

Im Spitzenleistungsbereich werden bei internationalen Wettkämpfen Kürübungen aus Dreifachsaltos und überwiegend Doppelsaltos gezeigt. Die Turnerinnen und Turner führen innerhalb kürzester Zeit zahlreiche schnelle und komplexe Bewegungen aus und landen dennoch aufrecht, sicher und bereit für den nächsten Absprung. Dabei werden Sprunghöhen von mehr als 5 Metern über dem Trampolinniveau erreicht, die mit Belastungen des mehrfachen Körpergewichts während des Kontakts mit dem Gerät im Wechsel mit der Schwerelosigkeit verbunden sind. Die größte Schwierigkeit in der Beherrschung solcher Sprunghöhen liegt darin, die bei der Rückfederung des Trampolintuchs freiwerdende Energie zu kontrollieren, exakt in Aufwärtsrichtung zu lenken, und nicht etwa darin, sich kräftig genug abzustoßen. Dies ist nur mit ausgezeichneter Stabilisierung, der sogenannten Spannung, des gesamten Körpers möglich, woran die Muskelgruppen des Schultergürtels und des gesamten Rumpfes wesentliche Anteile haben. 

Die faszinierende Komplexität der schwierigen Sprünge wie zum Beispiel ein Doppelsalto rückwärts mit eingehender 1/2 Schraube und ausgehenden 1 1/2 Schrauben (im Kurzjargon "1/2 ein - Rudi aus" genannt) ist möglich durch große Anteile an nicht bewusst gesteuerten Bewegungen. Hierzu werden Sprünge im Training sehr oft wiederholt, so dass Bewegungsabläufe als Automatismus programmartig ausführbar sind und bewusst lediglich kurz angestoßen werden müssen. Bei neuen Sprüngen kann auf bereits Erlerntes zurückgegriffen werden. Diese Methode funktioniert nicht nur bei Leistungsturnern, jeder durchschnittlich begabte Sportler ist grundsätzlich fähig, einen einfachen Salto zu erlernen. Die Trainer sind für die Leistungen der Turner bedeutend, denn die richtige Vermittlung und Kontrolle der Sprungtechniken ermöglichen optimale Fortschritte und die stetige Erhaltung der Fähigkeit, Haltung und Schwierigkeit zu steigern.